IHK Prüfung Einzelhandel
Die mündliche Prüfung im Einzelhandel
Was genau erwartet einen in der mündlichen Prüfung im Einzelhandel? Nun, diese Prüfungen sind ein wichtiger Teil des Ausbildungsprozesses und dienen dazu, euer Wissen und eure Fähigkeiten im Bereich des Einzelhandels unter Beweis zu stellen. Hier werdet ihr auf die Probe gestellt und müsst in einem fallbezogenen Fachgespräch zeigen, dass ihr nicht nur die Theorie draufhabt, sondern auch in der Praxis überzeugen könnt.
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Ablauf der mündlichen Prüfung im Einzelhandel
Die mündliche Prüfung im Einzelhandel ist oft interaktiv und simuliert reale Verkaufssituationen. Das bedeutet, dass ihr euch in Rollenspielen beweisen müsst, indem ihr Kundenbedürfnisse erkennt, professionell beratet und Verkaufsstrategien anwendet. Ja, es kann herausfordernd sein, aber das ist der perfekte Moment, um euer Verkaufstalent zu demonstrieren!
Bevor wir zum Ablauf der mündlichen Prüfung gehen, schauen wir uns davor noch einmal kurz an welche Themen drankommen können und wie du diese auswählst.
Die Themen in der mündlichen Prüfung
Die große Frage die wohl jeden kurz vor der Prüfung beschäftigt ist: Welche Themen kommen in der mündlichen Prüfung dran? Nun, neben den festen Kernqualifikationen bzw. Lernfeldern, die festgelegt sind, haben wir auch Wahlqualifikationen. Diese ermöglichen es euch, sich auf bestimmte Bereiche innerhalb eurer Ausbildung zu spezialisieren. Die Auswahl der Wahlqualifikationen trefft ihr gemeinsam mit eurem Ausbilder im Laufe eurer Ausbildung.
Gut zu wissen: Interessant ist, dass es einen zeitlichen Richtwert für die Wahlqualifikation gibt, und der beträgt ca. 12 Wochen. Ja, ihr habt richtig gehört – etwa drei Monate sind empfohlen, um sich in einer speziellen Wahlqualifikation auszubilden. Aber bevor ihr in Panik geratet – das ist nur ein Richtwert. Die tatsächlich benötigte Zeit kann je nach eurer individuellen Situation und den Anforderungen der speziellen Wahlqualifikation variieren.
Nachdem ihr jetzt wisst wann ihr eure Wahl treffen müsst, schauen wir uns jetzt noch an welche Themen dran kommen können.
Einzelhandelskaufleute müssen grundsätzlich zweimal eine Wahl treffen. Das erste mal für die Themenbereiche der ersten Hälfte der Ausbildung und das zweite Mal für die zweite Hälfte der Ausbildung.
Die Wahlqualifikationen für die erste Hälfte sind:
- Sicherstellung der Warenpräsenz
- Beratung von Kunden
- Kassensystemdaten und Kundenservice
- Werbung und Verkaufsförderung
Aus diesen vier Wahlqualifikationen musst du mindestens eine auswählen.
Für die Wahlqualifikationen der zweiten Hälfte wird es tatsächlich etwas umfangreicher. Hier habt ihr insgesamt 8 Wahlqualifikationen, wobei ihr aus der Wahlqualifkation 1-3 mindestens eine auswählen müsst und den Rest dann aus den restlichen Themen.
Die Wahlqualifikationen für die zweite Hälfte sind:
- Beratung von Kunden in komplexen Situationen
- Beschaffung von Waren
- Warenbestandssteuerung
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Marketingmaßnahmen
- Onlinehandel
- Mitarbeiterführung und -entwicklung
- Vorbereitung unternehmerischer Selbstständigkeit
Du weist jetzt was in der mündlichen Prüfung auf dich zukommen kann, aber wie genau läuft der Tag eigentlich ab? Dazu schauen wir uns am besten mal einen Prüfungstag genau an.
Nach dem erfolgreichen Bestreiten der zweiten schriftlichen Prüfung erhältst du nach ein paar Wochen einen Brief der IHK mit einem Datum, einer Uhrzeit und der Anschrift bzw. dem Raum in dem deine mündliche Prüfung stattfinden wird! Hier noch ein kleiner Tipp! Speichere dir am besten dieses Datum und die Uhrzeit in deinem Kalender ab, damit du den Termin nicht aus den Augen verlierst! Solltest du an diesem Tag verhindert oder krank sein, dann denke daran, dir dementsprechend einen Attest oder eine berechtigte Entschuldigung ausstellen zu lassen. Gehen wir jetzt aber davon aus dass du fit und gesund bist.
Der Prüfungstag
Am Prüfungstag wirst du ein Gebäude der IHK betreten und du siehst an einem der Bildschirme deine Prüflingsnummer sowie deinen Namen und dem dazugehörigen Raum! Auch hier ein kleiner Hinweis! Achte darauf ob die Zimmernummer auch mit der auf deinem Brief übereinstimmt. Manchmal kann es auf Grund von organisatorischen Änderungen einen Raumwechsel geben. Du solltest am besten schauen, dass du ca. 15-20 Minuten vorher im Warteraum bist. Einerseits willst du natürlich nicht zu spät eintreffen und damit einen negativen Eindruck hinterlassen und andererseits kann es auch mal vorkommen, dass der vorherige Prüfling bspw. ausgefallen ist und die Prüfer dich dann ggf. vorziehen. Sobald du dann im Warteraum bist und deine Zeit gekommen ist, wird einer der Prüfer dich hereinbitten.
Nach der Begrüßung wirst du gebeten dich an den Platz in der Mitte des Raumes zu setzten. Hier ist es nun von Prüfer zu Prüfer etwas unterschiedlich, aber in der Regel wirst du darum gebeten dein Handy auszuschalten und dies kurz zu zeigen. Es erfolgt ebenfalls eine kurze Ausweiskontrolle und ggf. wird auch dein Berichtsheft eingefordert. Hier solltest du dich einfach an den Anweisungen der Prüfenden orientieren.
Tipp: Es kann mal vorkommen dass bis zu 5 Prüfende in einem Raum sitzen, allerdings wird hauptsächlich nur ein Prüfer mit dir reden. Zum Schluss werden die anderen ggf. ein paar Rückfragen stellen. Allerdings solltest du dich da nicht aus der Ruhe bringen lassen. Solltest du mal eine Frage nicht verstehen oder nicht richtig nachvollziehen können, dann kannst du jederzeit darum bitten diese noch einmal wiederholen zu lassen.
Fallbezogenes Fachgespräch
Nachdem jetzt alle Modalitäten geklärt sind, bekommst du zwei Bögen vorgelegt. Hierbei handelt es sich um zwei praxisbezogene Aufgaben, von denen du dir eine aussuchen darfst. Anschließend bekommst du 15 Minuten Zeit um dich darauf vorzubereiten!
Und auch hier wieder ein Tipp! Du hast die Möglichkeit, dir zu der Aufgabe Notizen zu machen. Bedenke aber, dich kurz zu halten! Diese Notizen sollen nur dazu dienen dir Stichpunkte zu machen um diese dann später aufgreifen zu können. Das Blatt selbst wird nicht gewertet! Verliere also nicht zu viel Zeit mit langen Texten und halte es bei Stichpunkten.
Damit du dir das Gespräch etwas besser vorstellen kannst, werden wir hier ein kurzes Beispiel durchgehen.
In dem mündlichen Fachgespräch wirst du dann ca. 20 Minuten lang zu deiner Wahlqualifikation befragt. Außerdem spielen die im Betrieb erlernten Tätigkeitsfelder eine große Rolle, da auch diese in der Prüfung abgefragt werden.
Damit du dir das Gespräch etwas besser vorstellen kannst, werden wir hier ein kurzes Beispiel durchgehen.
Gehen wir davon aus dass du eine Aufgabe zur Wahlqualifikation “Marketingmaßnahmen” vorliegen hast. Die Frage könnte lauten:
Nach welchem bekannten Prinzip würden Sie eine Werbung aufbauen?
Hier ist es vor allem wichtig dass du Fachbegriffe verwendest und diese auch erläutern kannst!
Deine Antwort könnte sein:
“Ich würde die Werbung nach der AIDA-Formel aufbauen”
Diese Antwort kann dir bereits einen Punkt zusichern. Wenn der Prüfer mit dieser Rückmeldung zufrieden ist, wird er versuchen weiter in die Thematik einzusteigen. Eine Frage könnte sein:
Können Sie mir erklären was “AIDA” bedeutet?
Hier möchte der Prüfer offensichtlich sehen ob du nicht nur den Begriff kennst, sondern auch die Bedeutung dahinter.
Antwort: “Also AIDA steht für A – Attention, I – Interesst, D – Desire, A – Action.
Jetzt möchte der Prüfer natürlich noch wissen ob du nicht nur den Begriff und die Definition kennst, sondern auch ob du mit der Umsetzung vertraut bist. In der Regel stellt der Prüfer nun eine Frage im Bezug zu deinem Unternehmen und deiner Branche. Gehen wir in diesem Beispiel davon aus dass du in einem Elektromarkt arbeitest.
Die Frage könnte folgendermaßen aussehen:
“Sehr schön, wie ich sehe kennen Sie sich mit den Fachbegriffen gut aus, allerdings würde mich noch Interessieren wie Sie diese Formel in Ihrem Unternehmen anwenden würden. Da Sie in einem Elektromarkt arbeiten, verwenden Sie hierzu doch am besten mal einen Fernseher um die AIDA Formel anzuwenden”
“Natürlich, sehr gerne! Also A – steht ja für Attention, hier möchten wir versuchen die Aufmerksamkeit des Kunden zu gewinnen. Das könnte man bspw. durch ein Rabatt Banner machen.
Nachdem wir nun die Aufmerksamkeit gewonnen haben, müssen wir versuchen das Interesse aufrecht zu halten. Dazu könnte man zusätzlich darauf hinweisen dass es sich bei dem Fernseher um ein besonders stromsparendes Gerät handelt.
Da wir jetzt auch das Interesse des Kunden gewonnen haben, müssen wir jetzt noch den Kaufwunsch also D – Desire wecken. Das könnte man bspw. dadurch erzielen indem man dem Kunden darauf hinweist, dass es sehr attraktive Finanzierungsmodell für dieses Gerät gibt.
Im letzten Schritt gilt es dann, den Kunden aktiv zum Kauf zu animieren. Das könnte man bspw. durch einen Spruch erzielen wie: “Genieße nicht nur vollstes Entertainment sondern tu auch was gutes für die Umwelt!”
Nachdem jetzt alle Fragen gestellt wurden und die Zeit abgelaufen ist, werden dich die Prüfer für eine weile darum bitten den Raum zu verlassen um sich zu besprechen. Dies dauert in der Regel bis zu 5 Minuten.
Prüfungsergebnisse
Das Schöne an der mündlichen Prüfung ist, dass du direkt im Anschluss erfährst, ob du bestanden hast oder nicht. Falls du bestanden hast, bekommst du eine Bestätigung ausgehändigt, welche du in deinem Betrieb vorlegen kannst.
Falls du nicht bestanden hast, keine Sorge, es gibt immer Möglichkeiten, sich zu verbessern.
Angenommen, du hast in zwei von drei Fächern zwischen 30 und 49 Punkte erreicht und in einem Fach mindestens 51 Punkte, dann hast du die Möglichkeit, eine mündliche Ergänzungsprüfung in einem der Fächer zu absolvieren.
Für die Vorbereitung auf deine IHK Prüfung Einzelhandel können wir dir den Onlinekurs Kaufleute im Einzelhandel Prüfung empfehlen.